„Im Atrium im Erdgeschoss kommen die Skylights am besten zur Geltung, das Licht ist besonders schön“, erklärt Jacklyn Gratzfeld. „Diese Werke sind aus der Perspektive gemalt, als läge man auf dem Rücken und schaue in den Himmel und in die Natur. In den Formen des Himmels sind Tiere oder Symbole versteckt – die Silhouette des Himmels selbst bildet also das Motiv.“

Reges Interesse bei Vernissage
Als die Ausstellung Ende September eröffnet wurde, konnte Landrat Dietmar Seefeldt rund 150 Gäste im Foyer der Kreisverwaltung begrüßen – es herrschte großer Andrang und reges Interesse an der Schau. „Die Stühle reichen nicht, und darüber freue ich mich sehr“, so Seefeldt lächelnd. Er betonte: „Die Thematik dieser Ausstellung, der Naturschutz, berührt mich, und sie sollte uns alle berühren.“
Viele der Bilder zeigen bedrohte Tierarten. Mit 20 Prozent aus dem Erlös der Bildverkäufe unterstützt die Künstlerin folgende Organisationen: Aktion Pfalzstorch aus Bornheim, Sphenisco e.V. Landau, Zoo Landau, Borneo Orangutan Survival (BOS) Berlin, Wildlife SOS India, The Gibbon Rehabilitation Project Phuket, Thailand, Somboon's Legacy anchanaburi, Thailand, Rettet den Regenwald, Berlin, The Nature Conservancy (Global), Zululand Rhino Orphanage, Südafrika, ACRES, Singapur und The Singapore Nature Society. Jacklyn Gratzfeld kennt nach eigenen Angaben alle Organisationen und ihre Arbeit persönlich.

Kunsthistoriker Dr. phil. Jörg Katerndahl führte bei der Eröffnung in die Schau ein. Artenschutz und Umweltschutz seien von Anfang an ein Anliegen der künstlerischen Arbeit von Jacklyn Gratzfeld gewesen. Der Laudator Katerndahl hob in der aktuellen Schau insbesondere die Skylight-Ölgemälde Gratzfelds hervor, die seit 2012 entstanden sind. „Sie zeigen den Blick in den Himmel, mit niedrigem Horizont oder ganz ohne Horizont.“ Die pflanzlichen Rahmungen des Bildausschnitts zeigten die Lunge der Welt, das „Atmen der Natur“, wie der Laudator es beschrieb. Er erkenne in diesen Himmel-Bildern, deren umweltpolitischer Anspruch sich nicht auf den ersten Blick erschließe, einen Hinweis auf den menschengemachten Klimawandel: „Die Skylight-Gemälde von Jacklyn Gratzfeld deuten auf die Vernichtung des globalen Lebensraums im Allgemeinen hin, stellen die Atmosphäre in den Mittelpunkt, deren Gaszusammensetzung der Mensch verändert hat“, so Jörg Katerndahl.
Luis Störtz, Schüler an der Kreismusikschule Südliche Weinstraße, begleitete die Vernissage am Klavier.
Über die Künstlerin

Jacklyn Gratzfeld ist in Frankfort, New York, USA geboren. Die Deutsch-Amerikanerin durchlief eine intensive Kunstausbildung mit Familienfreund und Mentor Mitch Billis, einem amerikanischen Künstler. Seit 2005 ist sie als freischaffende Künstlerin mit Schwerpunkt auf Natur- und Tierschutzthemen aktiv. Zuvor war sie als Chemieingenieurin in der Biotechnologie tätig. Nach ihrem Studium lebte sie in der Region um New York, in Ranschbach, Singapur und Albersweiler. 2023 eröffnete sie ein Atelier in Albersweiler, das nach Terminabsprache besichtigt werden kann. „Ein prägender Abschnitt meiner künstlerischen Laufbahn war die Zusammenarbeit mit der renommierten Maya Gallery in Singapur, wo ich mit Künstlerinnen und Künstlern aus Malaysia, Korea, Indien, Brasilien und Singapur ausstellen durfte. Diese tropische, internationale Atmosphäre wirkte transformierend auf meine Kunst und verstärkte meine globale Perspektive auf den Naturschutz. Die enge Verbindung zu Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Kulturen hat meine Arbeit nachhaltig bereichert und neue Impulse gesetzt. Meine Werke wurden sowohl in Deutschland und in der Pfalz als auch international gezeigt – von Toulon bis Miami, von Singapur bis Berlin“, so Jacklyn Gratzfeld.
Zum Hintergrund ihres Engagements für den Tier- und Naturschutz: 2008 wurde Jacklyn Gratzfeld im Zoo Landau gebeten, die Präsentation von Nordin, dem Gründer von Save our Borneo, zu übersetzen. Dabei erfuhr sie von der dramatischen Zerstörung der Regenwälder durch Palmölproduktion und dem grausamen Umgang mit Orang-Utans. „Die Mütter werden erschossen, ihre Babys als Haustiere verkauft. Dieses Erlebnis hat mich tief erschüttert und war der Auslöser für mein verstärktes Engagement. 2009 folgte ich Nordins Einladung nach Kalimantan und besuchte die Programme von Borneo Orangutan Survival Indonesia zu Menschenrechten und Wiederauswilderung. Die Begegnung vor Ort hat mein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung, Artenschutz und sozialen Fragen vertieft – und mich darin bestärkt, meine Kunst als Stimme für die Natur einzusetzen“, berichtet die Künstlerin.
Weitere Informationen zur Künstlerin und ihren Projekten unter www.jacklyngratzfeld.com, auf Instagram unter „Jacklyn Gratzfeld Fine Art“ oder auf Facebook unter „Art Is Wild“.
Besuchszeiten
Montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Gäste der Ausstellung melden sich bitte zu den genannten Öffnungszeiten am Empfang der Kreisverwaltung und nennen ihr Anliegen, die Ausstellung zu besuchen.
