Im Wettbewerb am Gymnasium Edenkoben überzeugte die Künstlergruppe Werner Bitzigeio und Lydia Oermann das Preisgericht mit dem Werk „Walk the Line“. Das Objekt wirkt wie das Fragment eines Schriftzuges im Raum und verweist mit seinem Schwung und seinen Schleifen auf die lateinische Ausgangsschrift. „Walk the line“ greife formal die Landschaftsform auf und wird als prägendes Element im Außenraum wahrgenommen werden, ohne den Blick zu verstellen. Es stelle sich von allen Seiten jeweils unterschiedlich dar und gewähre ständig neue Ein- und Durchblicke. Das Objekt kann von den Schülerinnen und Schülern als Sitz- und Liegemöglichkeit genutzt werden, „Walk the line“ ist zudem witterungsbeständig und bedarf keiner besonderen Instandhaltung.
Im Pamina Schulzentrum Herxheim soll das Werk „Streuobstwiese“ des Künstlers Martin Schöneich realisiert werden. Verstreut über eine Wiese werden rote „Früchte“ aus Beton platziert, in verschiedenen Größen und unterschiedlicher Form. Es entsteht damit ein Feld, voll mit heruntergefallenen Früchten, reif zum Ernten. In der Projektbeschreibung heißt es, das Schulleben verhalte sich ähnlich. Eine Schulreife erwerben und erst mal auf den Boden der Realität ankommen, von da aus werde eingesammelt und weiterverwertet. Die Streuobstwiesen seien mehr als nur ein Feld mit Bäumen und grünem Gras. Sie seien Biotope mit unzähligen Tieren, Bakterien etc. Dinge, die es ermöglichen, dass Früchte erst entstehen.
„Ich bin froh, dass wir nun in Herxheim und Edenkoben das Thema Kunst am Bau auf die Zielgerade gebracht haben. Die beiden Werke werden eine Bereicherung für das Schulumfeld sein – sie sind nicht nur optisch einladende, sondern regelrecht greifbare und `nutzbare´ Kunst vor allem für die Schülerinnen und Schüler. Dadurch, davon bin ich überzeugt, wird auch die Akzeptanz für Kunst im öffentlichen Raum weiter steigen. Ich danke allen, die sich bis jetzt und auch weiterhin für die Realisierung der Kunstwerk engagiert haben“, betont Landrat Seefeldt.
Die Werke sollen nach den Vorgaben der Ausschreibung Ende Mai 2020 fertiggestellt sein. Am Standort der Gebrüder-Ullrich-Realschule plus in Maikammer soll die Kunst am Bau im kommenden Jahr nachgeholt werden, die Haushaltsmittel von rund 53.000 Euro sind im Haushalt 2020 veranschlagt.
Hintergrund
Der Kreistag hat in seiner Sitzung im April 2019 beschlossen, die bisher nicht ausgeführte Kunst am Bau an den Schulstandorten Edenkoben und Herxheim nachzuholen und hat hierfür die notwendigen Mittel als außerplanmäßige Auszahlungen bewilligt. Für das Gymnasium in Herxheim wurden nach den Vorgaben des Landes Mittel in Höhe von 23.500 Euro bereitgestellt. Für die drei Bauabschnitte des Gymnasiums Edenkoben (Neubau, Sporthalle und Erweiterung) ist ein Gesamtbetrag in Höhe von 116.300 Euro in Kunst am Bau zu investieren. Bereits im Frühjahr fanden erste Abstimmungen mit den beiden Schulen wegen der Standorte der Kunstobjekte und wegen der künstlerischen Ausrichtung statt.
Beginn des formellen zweistufigen Vergabeverfahrens war am 12. September 2019 mit der Teilnahmeaufforderung der Künstler. Ein Auswahlgremium, das mehrheitlich mit externen Kunstsachverständigen besetzt war, legte fest, welche Künstler bzw. Künstlergruppen zur Beteiligung am Wettbewerb aufgefordert werden sollen.
Es wurde festgelegt, dass aus Transparenzgründen auch für den Standort Herxheim ein formelles Vergabeverfahren durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist grundsätzlich erst ab einer Vergabesumme von 37.500 Euro notwendig.Abgabetermin für die Modelle war am 6. Dezember 2019.
Die Preisgerichte am Gymnasium Edenkoben und am Pamina-Schulzentrum Herxheim setzten sich wie folgt zusammen:
• Als Vorsitzender Dr. Heinz Höfchen, ehem. Leiter der Graphischen Sammlung des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern
• Prof. Tina Stolt, Prof. für Bildnerische Praxis an der Universität Koblenz-Landau
• Carine Dörflinger, Bildhauerin Karlsruhe
• Jeweils ein Vertreter der Schulleitung: in Edenkoben Michael Schacht, Stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Edenkoben und in Herxheim Simon Lietzmann, Schulleiter des Gymnasiums im Pamina-Schulzentrum Herxheim
• Landrat Dietmar Seefeldt