Neues Konzept für Schulsozialarbeit an Schulen in SÜW – Sozial-räumliche Rahmenbedingungen verstärkt im Blick


Ein Schwerpunkt der Schulsozialarbeit soll künftig mehr Präventionsarbeit möglich machen. Außerdem zeigt die Konzeption konkrete Schritte auf, um die Schulsozialarbeit in den nächsten Jahren noch breiter in der Fläche zu etablieren. Ein Ziel ist es dabei, dass keine Fachkraft in der Schulsozialarbeit mehr als zwei Schulen gleichzeitig betreut. Sobald dieses Ziel erreicht ist, soll ein eigenständiges Präventionsteam die den Schulen fest zugeordneten Sozialarbeiterinnen ergänzen. Zwei feste Schulsozialarbeiterinnen oder -arbeiter pro Schule sind deswegen sinnvoll, weil im Krankheitsfall keine Schule dann eventuell unversorgt bleiben muss und die Passungswahrscheinlichkeit bei der Beratung höher ist, als wenn nur eine Person eine Schule betreut.

 
Die Schulsozialarbeit im Landkreis SÜW startete im Jahr 2001. In mehreren Stufen waren zunächst alle Haupt- und Realschulen (heute: Realschulen plus), später die Grundschulen sowie die Förderschule in Bad Bergzabern mit Schulsozialarbeit ausgestattet worden. Künftig soll unter anderem auch an den Gymnasien sowie an den Förderschulen in Annweiler und Herxheim Schulsozialarbeit ermöglicht werden. Dort gab es bislang noch kein Angebot.


Vervierfachung der Stunden
Wo es bisher Schulsozialarbeit gibt, leistet eine Fachkraft durchschnittlich zehn Wochenstunden pro 150 Schüler. Diese „Dichte“ an Schulsozialarbeit soll zunächst durchgängig an allen Schulen im Landkreis erreicht werden. Weitere Ausbaustufen wären dann je 150 Schülerinnen und Schüler zunächst 20, dann 30 und am Ende 39 Stunden Schulsozialarbeit pro Woche, was einer Vollzeitkraft gleichkommt. Damit wäre der vom Bundesverband der Schulsozialarbeit empfohlene Wert erreicht, der einer Vervierfachung des Status quo entspräche.

 
Bedarfsgerecht verteilt heißt nicht gleich verteilt
Wobei auch künftig sozialräumliche Eigenschaften der Schule stärker im Fokus stehen sollen, wie Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern betonte. Das heißt, es soll nicht – vermeintlich gerecht – überall sofort nur die gleiche Betreuungsstundenzahl geben. Sondern die Sozialarbeitenden sollen dort, wo sie nach sozialräumlichen Aspekten am meisten gebraucht sind, verstärkt eingesetzt werden. Beispielsweise wird der Standort Bad Bergzabern der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße, wo das berufsvorbereitende Jahr für junge Menschen ohne Abschluss angeboten wird, aktuell besonders stark berücksichtigt. Der Standort Annweiler der BBS SÜW hingegen, wo sich unter anderem Erzieherinnen und Erzieher auf ihren Beruf vorbereiten, stand bisher noch nicht im Fokus der Schulsozialarbeit, da die angehenden Erzieherinnen im Rahmen der Ausbildung bereits mit externen Beratungsstellen kooperieren. „Die Zuteilung der Stunden an die Schulen wird auch künftig an Sacherfordernissen ausgerichtet sein“, formulierte es Georg Kern.

 
Die zu schaffenden neuen Stellen für die Schulsozialarbeit sollen, so steht es im einstimmig gefassten Beschluss, entsprechend der haushaltsrechtlich bestehenden Rahmenbedingungen nach Maßgabe des Kreisausschusses beziehungsweise des Kreistages erfolgen. Sprich: Mit dem Thema werden sich noch weitere Gremien des Landkreises SÜW beschäftigen.


Das Konzept für die Sozialarbeit an Schulen im Landkreis Südliche Weinstraße (Jugendhilfeplan, Teilplan II. Schulsozialarbeit) ist online verfügbar im Gremieninfosystem unter www.suedliche-weinstrasse.de/de/verwaltung_politik/gremieninfosystem.php beziehungsweise als Download unter https://sessionnet.krz.de/suedliche-weinstrasse/bi/getfile.asp?id=34013&type=do


Auf dem richtigen Weg.