Einladung zum internationalen Konzert junger Musikerinnen und Musiker – am 9. Mai in der Landauer Stiftskirche


„Frieden und Freiheit in Europa sind alles andere als selbstverständlich“, so Landrat Dietmar Seefeldt, der mit der Delegation der jungen Musikerinnen und Musiker aus Oświęcim/Auschwitz auch die dortige Stadtspitze zum Besuch in die Südpfalz eingeladen hat. „Auf kleinster Ebene, bei uns in den Kommunen, wird die grenzüberschreitende Solidarität in Europa erst erfahrbar. Wir lernen unsere Freunde aus Polen und Frankreich bei jedem Treffen weiter kennen und schätzen. Auch die universale Sprache der Musik verbindet unsere Regionen dank des trinationalen Orchesters mittlerweile eng.“

Am Mittwoch, 8. Mai, an dem sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 79. Mal jährt, findet das Orchesterkonzert um 19 Uhr in der Kirche St. Jean in Weißenburg (Place Martin Bucer) statt. Am Donnerstag, 9. Mai, spielt das deutsch-französisch-polnische Orchester um 19 Uhr in der Stiftskirche in Landau (Marktstraße 93).

Rückblick: Am 9. Mai 1950 begann mit der Schumann-Erklärung die europäische Integration im Bereich Kohle und Stahl. Diese „Solidarität der Tat“ sollte der Anfang für eine tiefere Gemeinschaft der Länder werden, um Europa endlich dauerhaften Frieden zu bringen. Der Tag gilt vielen als der „Geburtstag der EU“ und wird auch Europatag genannt. Dieses Jahr fällt außerdem der Feiertag „Christi Himmelfahrt“ auf den 9. Mai.

Darauf darf sich das Publikum freuen
Neu im Repertoire des trinationalen Orchesters ist ein eigens für dieses Ensemble arrangierte Medley aus der Europahymne und den drei Nationalhymnen. Auch Freiheitslieder aus Polen, Frankreich und Deutschland werden zu hören sein, ebenso wie der erste Satz aus Mozarts „Kleine Nachtmusik“, Telemanns Konzert für zwei Bratschen, ein Werk des 2020 verstorbenen polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki und weitere, in allen drei Ländern bedeutende Klassiker von Schubert über Chopin bis Berlioz.

Die Kreismusikschule Südliche Weinstraße kooperiert im Projekt „Youth. Europe. Music.“ seit drei Jahren mit der École Municipale des Arts de Wissembourg (Frankreich), der Staatlichen Musikschule Oświęcim (Polen), der Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften an der Universität in Landau sowie der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz. Jugendliche aus Polen, Frankreich und Deutschland lernen, musizieren und verbringen regelmäßig eine ereignisreiche Zeit im jeweiligen Nachbarland miteinander. Das Projekt versteht sich als das „Weimarer Dreieck der Jugend“ – musikalisch belebt.

Jugendliche dürfen bei Europawahl 2024 erstmals mitbestimmen
„Die Begegnung in diesem Mai geht auf den konkreten Wunsch der Jugendlichen zurück, sich wieder zu treffen“, berichtet Adrian Rinck, Leiter der Kreismusikschule SÜW. „Unser Kooperationsprojekt verstetigt sich Schritt um Schritt, denn die bisherigen Austausche und Konzerte waren ein großer Erfolg, der die Jugendlichen, die Kommunen und die drei Länder wirklich nähergebracht hat.“ Prof. Dr. Matthias Bahr, der die Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ an der Uni in Landau leitet, begrüßt diese Entwicklung. „Damit, dass die Jugendlichen gerade im Jahr der Europawahl, bei der 16-Jährige unter anderem in Deutschland erstmals wählen dürfen, zu den symbolträchtigen Tagen am 8. und 9. Mai zusammenkommen, erinnern sie uns an die Grundwerte der europäischen Integration und setzen erneut ein starkes Zeichen für Frieden, Freiheit und Demokratie“, so Bahr. „Dem vereinten Europa kommt eine integrierende Kraft zu, die den Militarismus, die historischen Verletzungen und Verbrechen, sogenannte Erbfeindschaften, suspendiert und in eine andere, friedvolle und respektvolle, an die Strukturen des Rechts gebundene Gegenwart überführt hat.“

Zahlreiche Organisationen unterstützen und fördern das Projekt „Youth. Europe. Music.“. Besonderer Dank geht dieses Jahr an die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.

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Auf dem richtigen Weg.