Mitglieder der Kreismusikschule beim Neujahrsempfang 2023 auf einer Treppe mit Instrumenten in den Händen.

Holzblasinstrumente

Holzblasinstrumente

Die Querflöte

Die Querflöte zählt zu der Instrumentengruppe, bei der der Ton mittels einer Scheidekante erzeugt wird. Der Ton entsteht dadurch, dass der vom Bläser ausgehende Luftstrom an der Kante des Mundlochs geteilt wird; ein Teil der Luft geht ins Instrument, ein Teil nicht. Man kann diesen Vorgang mit dem Blasen auf einer Flasche vergleichen.

Früher war die Querflöte aus Holz, heute ist sie aus Metall (teilweise sogar Silber oder Gold) und mit einem aufwendigen, von Theobald Böhm im 19. Jahrhundert erfundenen Klappenmechanismus versehen.

Die Querflöte ist in vielen Bereichen der Musik zu Hause, so in der klassischen Bläser-Kammermusik und im Sinfonieorchester. Aber auch im Jazz wird sie inzwischen öfter verwendet, vor allem in der Big-Band, wo die Querflöte meist als Nebeninstrument von Saxophonisten gespielt wird.

Im Blasorchester ist die Flöte vor allem für die etwas sanfteren Töne zuständig; sie kann sich aber auch bei lauten Tuttistellen in der hohen Lage sehr gut behaupten.

Im Orchester wird ebenfalls die Piccoloflöte verwendet, welche halb so groß und dadurch eine Oktave höher, doppelt so laut und schwieriger in der Bedienung ist als die reguläre Querflöte. Auch größere Flöten wie die Alt- oder die Bassflöte sind, wenn auch selten, in Gebrauch.

Der Unterricht kann schon im Alter von circa acht Jahren beginnen, jedoch sollte das Kind nicht zu klein und schwach sein, da die Querflöte erheblich mehr Luft braucht und schwieriger zu halten ist als die Blockflöte. Das Erlernen wird erleichtert, wenn ein Kind bereits über Notenkenntnisse verfügt oder bereits auf der Blockflöte spielen kann. Ein Anfängerinstrument ist schon ab 550 Euro zu haben. Eine Absprache mit dem Instrumentallehrer ist vor dem Instrumentenkauf dringend zu empfehlen.


Die Oboe

Überall wird sie gebraucht, und kaum einer kennt sie. Was ist das nun für ein unheimliches Instrument? Sie ist gar nicht unheimlich, sie wird nur vom Aussehen her häufig mit der viel bekannteren Klarinette verwechselt. Die Oboe ist nämlich auch schwarz mit vielen silberfarbenen Klappen und ungefähr genauso lang. Aber vielleicht passt ihr einfach mal beim nächsten Orchesterkonzert, bei dem neben Streichern auch Bläser spielen, ganz zu Beginn auf: Da wird nämlich das „a1“ angegeben, damit alle danach stimmen. Und das macht die Oboe. Warum, das weiß niemand so recht, aber Geiger behaupten, von der Oboe den Ton leichter abnehmen zu können, als zum Beispiel von der Querflöte. Und vor allem spielt die Oboe praktisch immer mit, wenn Bläser gebraucht werden, im Gegensatz zu Klarinette oder Querflöte. Die Oboe ist ein sehr wichtiges Instrument des klassischen Sinfonieorchesters. Aber auch in der Blasmusik wird sie dringend benötigt. Der Bedarf ist groß, aber leider kennen viele Schüler die Oboe nicht. Nur Jazz kann man mit diesem Instrument praktisch nicht spielen.

Im Gegensatz zu anderen Instrumenten, die etwa gleich hohe Töne spielen wie Querflöte oder Klarinette, spielt die Oboe eher die etwas langsameren und ausdrucksvollen Passagen. Das liegt wohl auch daran, dass sie in ihrem Klang viele Obertöne hat und damit manchmal der menschlichen Stimme sehr ähnlich klingt. Aber die Oboe kann auch sehr frech und sogar "zickig" spielen, hat also ein richtig großes Spektrum an Ausdrucksvermögen. Auf der anderen Seite ist die Mechanik des Instruments recht kompliziert, so dass schnelle Läufe etwas schwieriger sind. Aber das wussten im Allgemeinen auch die Komponisten und haben dies in ihren Werken berücksichtigt.

Die Oboe unterscheidet sich noch in einem anderen Punkt von der Klarinette: Sie hat kein einfaches Blatt, sondern ein Doppelrohr, also zwei Blätter aufeinander, genau wie beim Fagott. Schüler haben meist eine nette Lehrkraft, die ihnen diese Rohre besorgt, verändert oder repariert.

Um das Oboespiel zu erlernen, ist ein Alter von zehn oder elf Jahren empfehlenswert. Vor dem Kauf einer Oboe sollte eine Beratung durch die Instrumentallehrkraft erfolgen.


Die Klarinette

Die Klarinette gehört zu den am weitesten verbreiteten Orchesterinstrumenten überhaupt. Von Sinfonischer Musik über Kammermusik, Jazz bis hin zur Volksmusik der verschiedensten Länder hat sich die Klarinette über Jahrhunderte behaupten können.

Ein auf ein schnabelförmiges Mundstück gebundenes hölzernes Rohrblatt wird durch die eingeblasene Luft zum Schwingen gebracht und erzeugt den typischen Klang der Klarinette. Die bis zu 31 Klappen der Klarinette ermöglichen (in Zusammenarbeit mit Ansatz- und Anblasveränderungen) den immensen Tonumfang, der einzigartig in der Familie der Holzblasinstrumente ist.

Der Instrumentalunterricht kann bereits im Alter von etwa acht Jahren beginnen, jedoch sollte das Kind nicht zu klein und schwach sein, da die Klarinette erheblich mehr Luft braucht als zum Beispiel die Blockflöte. Die "zweiten" Schneidezähne sollten mindestens ein halbes Jahr vorhanden sein, da auf diese größere Belastungen zukommen.

Anfängerklarinetten kosten je nach Größe und Qualität zwischen 600 und 1000 Euro. In jedem Fall sollte der Kauf des Instruments in Absprache mit der Instrumentallehrkraft erfolgen.


Das Saxophon

Das Saxophon wurde 1842 von dem Belgier Adolphe Sax erfunden. Eigentlich sollte es die Holzblasinstrumente der Basslage im Orchester verstärken. Obwohl sein Korpus aus Metall ist, zählt es zu den Holzblasinstrumenten, weil die Tonerzeugung wie bei der Klarinette mit einem einfachen Rohrblatt, welches auf ein schnabelförmiges Mundstück befestigt wird, funktioniert.

Obwohl das Saxophon für die klassische Musik erfunden wurde, wird es heute auch im Jazz und Rock/Pop eingesetzt. Aus der zeitgenössischen klassischen Musik ist es nicht wegzudenken. In der Sinfonieorchesterliteratur gibt es einige sehr bekannte Solostellen (zum Beispiel Bolero, Bilder einer Ausstellung).

Im Orchester, in der Kammermusik (Blas- oder Sinfonieorchester), der Kammermusik (Saxophonquartett) und im Jazz wird meistens das Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon verwendet.

Entgegen früherer Meinungen eignet sich das Saxophon auch als Einstiegsinstrument. Der Saxophonunterricht kann schon im Alter von sechs Jahren auf dem Saxonett beginnen. Ab dem achten beziehungsweise neunten Lebensjahr wird dann der Unterricht auf dem Altsaxophon fortgeführt. Für den Anfängerunterricht ab dem achten Lebensjahr wird das Altsaxophon verwendet. Später, nach etwa sechs bis acht Unterrichtsjahren, nimmt man eine andere Saxophongröße hinzu und spezialisiert sich auf eine bestimmte Größe.

Ein Schüler-Alt-Saxophon ist ab circa 1200 Euro zu haben. Eine Absprache mit der Instrumentallehrkraft ist vor dem Kauf jedoch dringend zu empfehlen.


Das Fagott

Das Fagott erzeugt seine Töne mit einem Doppelrohrblatt, das in der Form eines spitz zugeschnittenen Strohhalms ähnelt. Es war in der Barockzeit ein beliebtes Generalbassinstrument und somit das erste Holzblasinstrument mit Bassfunktion im Orchester. Es wird meistens aus Ahornholz gebaut, aber auch aus anderen Hölzern. Der Klappenmechanismus sorgt hier vor allem für einen großen Tonumfang und leichte Bedienbarkeit.

Aus dem Sinfonieorchester ist das Fagott nicht wegzudenken, ebenso aus der Bläserkammermusik als wichtigstes Bassinstrument. Da es auch hier nicht viele Instrumentalisten gibt, ist man als Fagottist im Sinfonieorchester wie im Blasorchester überall gerne gesehen.

Im großen Orchester vertreten ist auch das Kontrafagott, das eine Oktave tiefer spielt und auch entsprechend mehr Luft verbraucht.

Für Kinder von circa zehn Jahren ist das Fagott wegen der benötigten großen Hände nur bedingt geeignet. Man kann entweder mit einem anderen Instrument (zum Beispiel Klarinette) beginnen oder ein inzwischen erhältliches kleineres Spezialinstrument für den früheren Anfang (Fagottino) verwenden. Im Alter von 13 bis 14 Jahren sind die Hände der Kinder meist groß genug, um das normale Fagott zu bedienen. 

Auf dem richtigen Weg.