„Es war uns wichtig, dass der Kreis als Schulträger nicht über die Köpfe der Schülerinnen, Schüler, Schulleitungen und Eltern hinweg entscheidet, sondern sie in eine so wichtige Frage, wie das tägliche Mittagessen gestaltet werden soll, eingebunden werden. Damit haben wir ihnen gern eine Beteiligungsmöglichkeit geboten, die über den Standard hinausgeht“, betonte Landrat Dietmar Seefeldt im Kreisausschuss. „Wir wollten bewusst nicht alle Schulen gleichbehandeln. Dass dies das richtige Vorgehen war, zeigt sich auch dadurch, dass die Arbeitsgruppen jeweils unterschiedliche Wünsche für ihr Mittagessen geäußert haben.“
So legten zum Beispiel die Realschule plus und die Förderschule im Staufer-Schulzentrum Annweiler unter anderem Wert darauf, dass an mindestens der Hälfte der Verpflegungstage das Dessert aus Frischobst besteht. Die Schulen in Bad Bergzabern (Realschule plus im Alfred-Grosser-Schulzentrum und Altenbergschule), Edenkoben (Realschule plus, Gymnasium und Grundschule, die sich eine Mensa teilen) und Herxheim (Realschule plus und Gymnasium im Pamina-Schulzentrum) wollen täglich Gemüse, Rohkost und/oder Salat anbieten. Auch ist geregelt, wie oft künftig Fleisch oder Fisch angeboten wird. In der Realschule plus Maikammer-Hambach soll es maximal einmal pro Woche Fleisch- oder Wurstwaren geben und einmal Seefisch mit Gütezeichen.
Worauf muss darüber hinaus geachtet werden?
In allen Schulen wird jeweils von Montag bis Donnerstag ein Mittagstisch angeboten. Wie bisher auch sollen täglich zwei qualitativ gleichwertige warme Menüs, mindestens eines davon vegetarisch, aufgetischt werden. Die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung müssen eingehalten werden, zudem soll es ausschließlich zertifizierten Fisch geben. Ethische und religiöse Verzehrverbote sollen berücksichtigt werden, indem zum Beispiel für muslimische Kinder eine Alternative zu Schweinefleisch angeboten wird. Der Caterer, der den Zuschlag erhält, soll des Weiteren das saisonale Gemüse- und Obst-Angebot aus der Region berücksichtigen. Hat ein Kind nachweislich eine Lebensmittelintoleranz, klären die Eltern direkt mit dem Caterer, worauf zu achten ist.
Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler wichtig
Auf Nachfrage im Kreisausschuss teilte Schuldezernent Teichmann mit, dass das Aufsichtspersonal in den Schulmensen darauf achte, dass möglichst kein Essen unnötig weggeworfen werde, indem zum Beispiel nach der gewünschten Menge gefragt werde. „Die Aufsichtspersonen haben zudem im Blick, was im Müll landet, weil es zum Beispiel nicht geschmeckt hat“, so Teichmann. Rückmeldungen zur Qualität des Essens seien zum Beispiel auch über die Elternbeiräte zu erwarten. Bei Bedarf könne das Angebot angepasst werden.
Einen besonderen Dank sprach der Landrat dem Schulabteilungsleiter der Kreisverwaltung Klaus Schilling aus, dem sich der für die weiterführenden Schulen zuständige Dezernent und Kreisbeigeordnete Ulrich Teichmann anschloss. Schilling sei bei den Treffen der Arbeitskreise in allen Schulen dabei gewesen und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Der Auftragswert für die ausgeschriebene Dienstleistung beläuft sich – hochgerechnet auf eine Laufzeit von vier Jahren – auf rund 1,2 Millionen Euro. Im Haushaltsplan für das Jahr 2024 wurden entsprechende Mittel eingestellt. Bis Ende August sollen für jeden Schulstandort die Elternbeiträge zum Mittagessen angepasst werden.