Landrat Dietmar Seefeldt (SÜW) sagte: „Für die Bürgerinnen und Bürger ist die Kreisgrenze im Alltag irrelavant, daher ergibt es Sinn, hier gemeinschaftlich vorzugehen.“ Die Straße sei mit 723 Fahrzeuge in 24 Stunden und einem Prozent Schwerlastverkehr zwar nicht allzu stark frequentiert. Trotzdem sei es wichtig, auch solche Straßen in einem guten Zustand zu halten. „Wir wollen unser Kreisstraßennetz in Stand halten und jedes Jahr tätig werden.“
Oberbürgermeister Marc Weigel (NW) erinnerte daran, dass die Straße in denkbar schlechtem Zustand gewesen war. Der Leidensdruck sei auf Neustadter Seite noch etwas höher gewesen, sodass von dort die Initiative zum Ausbau ausgegangen war. Die Aufgabe sei dann gemeinsam mit SÜW angegangen worden. „Die interkommunale Zusammenarbeit ist nicht selbstverständlich. Sie wird aber immer wichtiger werden in den kommenden Jahren, um Ressourcen zu schonen.“ Durch die gemeinsame Ausschreibung des LBM habe man Kosten sparen können.
Andy Becht, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium, betonte, dass nicht nur Kfz, sondern auch Mitfahrer, der ÖPNV, Radfahrer und der Fußverkehr auf jeder Straße unterwegs seien. „Fast 90 Prozent des privaten Verkehrs in Deutschland brauch eine Straße, deswegen bleiben solche Maßnahmen weiterhin wichtig.“ Der Bonus „freie Strecke“, mit dem das Land die maximal möglichen zusätzlichen zehn Prozent und damit insgesamt 70 Prozent gefördert habe, sei ein bedeutendes Instrument des Landesstraßenprogramms. „Wenn immer nur Hotspots nach vorne kommen, würde der ländliche Raum abgehängt. Das wollen wir nicht und berücksichtigen im Ranking daher auch weniger befahrene Strecken.“
Daniel Salm, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben, verglich den Ausbau der Straße mit einem Brückenschlag und berichtete: „Wir haben im Gäu viele Verbindungen, besuchen gegenseitig die Feste.“ Dazu brauche es gut ausgebaute Wege und Straßen.
Das wurde gemacht
Knapp 800 Meter der K35 / K6 liegen im Kreis SÜW, 200 Meter auf Neustadter Stadtgebiet. Die Bauarbeiten unter dreiwöchiger Vollsperrung im Oktober und November waren nötig, weil die Fahrbahn viele Risse, Flickstellen und sogenannte Verdrückungen aufgewiesen hatte. Die Sanierungsstrecke wurde entsprechend der Gegebenheiten vor Ort teilweise im Hocheinbau und teilweise im Tiefeinbau ausgebaut. Die beauftragte Firma hat die Bankette inklusive der Vegetationsschicht in einer Dicke von circa zehn Zentimetern abgefräst und neu hergestellt beziehungsweise der neuen Fahrbahndeckenhöhe in Bereichen des Hocheinbaus angepasst. Für die Gesamtmaßnahme sind Kosten in Höhe von 410.000 Euro veranschlagt.