Sieger von „Unser Dorf hat Zukunft“ geehrt: In diesen drei Dörfern lässt es sich besonders gut leben


„Alle SÜW-Gemeinden, die am Wettbewerb teilgenommen haben, zeigten sich sehr engagiert, leben von ihrer aktiven Bürgerschaft und bieten ein hohes Maß an Lebensqualität. Es sind Dörfer, in denen es sich besonders gut leben lässt. Die starken Ortschaften – mit ihren Dorfgemeinschaften und vielen ehrenamtlich engagierten Menschen – bilden den Kern und das Rückgrat der Südlichen Weinstraße“, so Seefeldt. Er ging in seiner Ansprache auch darauf ein, dass der Wettbewerb den Gemeinden die Möglichkeit biete, Bilanz zu ziehen und über die eigene Entwicklung nachzudenken. 

Wettbewerb hat sich gewandelt 

Seefeldt erinnerte, dass es den Dorfwettbewerb in Rheinland-Pfalz bereits seit 1961 gebe. „Die Änderungen in der Namensgebung zeigen, dass sich der Wettbewerb inhaltlich weiterentwickelt hat: Erst hieß der Wettbewerb ‚Unser Dorf soll schöner werden‘, dann ‚Unser Dorf soll schöner werden-Unser Dorf hat Zukunft‘ und jetzt ‚Unser Dorf hat Zukunft‘“, so der Landrat. In den Anfängen des Wettbewerbs hätten rein ästhetische Kriterien im Vordergrund gestanden, es sei ursprünglich ein „Blumenschmuckwettbewerb“ gewesen. Ab den 90er-Jahren hätten die sozialen, kulturellen und ökologischen Kriterien ein stärkeres Gewicht erhalten. „Heute stehen die Aspekte Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit an erster Stelle“, berichtete der Kreischef. 

Schwere Aufgabe für Jury

Die Kreis-Jury habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, so war bei der Siegerehrung zu hören: Ortsbegehungen, viele Analysen und umfangreiche Diskussionen seien Teil ihrer Arbeit gewesen, die anhand landesweit geltender Bewertungskriterien schlussendlich zur Entscheidung führten, die drei Dörfer Kirrweiler, Bornheim und Frankweiler zu küren. Teil der Jury waren Annette Schrittenloher, Betriebswirtin aus Gleiszellen-Gleishorbach, Elke Mirus, Kreisvorsitzende des Landfrauenverbandes „Südpfalz“ aus Billigheim-Ingenheim, Florian Kuhn, Referatsleiter Untere Bauaufsichtsbehörde bei der Kreisverwaltung SÜW, Bettina Krell, Landschaftsarchitektin aus Oberotterbach, und Günter Jung, Leiter der Abteilung „Bauen und Umwelt“ bei der Kreisverwaltung SÜW. 

Der landesweite Bewertungsrahmen des Dorfwettbewerbs gliedert sich in die fünf Hauptbewertungskriterien: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, bürgerschaftliches Engagement mit sozialen und kulturellen Aktivitäten, Baugestaltung und Bauentwicklung, Grüngestaltung / Dorf in der Landschaft sowie der Gesamtbeurteilung, bei der unter anderem die Präsentation und die Verknüpfung der vorgenannten Fachbewertungsbereiche zu beurteilen sind.

Das sagte die Jury zu Kirrweiler

Die Gemeinde Kirrweiler überzeugte durch ihre stringenten Entwicklungskonzepte, deren Wirtschaftlichkeit „mitgedacht“ wird. Die konsequente Bauleitplanung ist zukunftsorientiert, dies zeigt sich unter anderem an der barrierefreien Anbindung des jüngsten Neubaugebiets. Die Sanierung des historischen Ortskerns hat bereits Ende der 90er-Jahre begonnen und mündet in die beispielhaften Restaurierungen der ehemaligen Synagoge und des Brunnenhauses. Die Gemeinde ist geprägt von einem großen bürgerschaftlichen Engagement mit zahlreichen generationenübergreifenden Angeboten und Projekten; Bürgerinnen und Bürger werden aktiv in die gemeindlichen Projekte eingebunden. In Kirrweiler gibt es wertvolle innerörtliche Grünanlagen, zum Beispiel den Pfarrgarten, die sich zu echten „Kommunikationsflächen“ entwickelt haben und sehr gut mit dem Außengrün verknüpft sind. Der Skulpturenweg strebt als Ort der Naherholung eine Verbindung von Kunst und Natur an.

Bornheims Jury-Bewertung 

Die Gemeinde Bornheim hat in den zurückliegenden Jahren ihre wirtschaftliche Stärke effizient genutzt, um zukunftsorientierte und nachhaltige Projekte zu realisieren. Als Bauherrin nimmt die Gemeinde eine Vorreiterrolle ein, etwa bei der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien und bei der Verwirklichung einer dorftypischen Architektur. Bei den Projekten wird eine fachplanerische und dorfplanerische Kompetenz konsequent in Anspruch genommen. Das Storchendorf Bornheim zeigt ein reges Vereinsleben mit einer sehr gut organisierten Seniorenarbeit, zum Beispiel mit Rikschafahrten und Seniorennachmittagen. Künstlerische Facetten durchziehen den Ort, die vorbildlichen Wildstaudenbeete runden das Gesamterscheinungsbild ab und machen Bornheim zu einer attraktiven Wohngemeinde von hoher Lebensqualität.

Das sprach aus Sicht der Jury für Frankweiler

Der Ortskern des Weinstraßendorfes Frankweiler wird durch die intakte historische Bausubstanz geprägt und besticht durch die Vielzahl an Gebäuden aus gelbem Sandstein. Neubauten fügen sich gut in den dörflichen Baubestand ein. Die Gemeinde besitzt eine lebendige Dorfgemeinschaft mit einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Neubürgerinnen und Neubürger werden aktiv in das Dorfleben integriert; Krabbelgruppe und Kindergarten sind durch gemeinsame Aktionen vernetzt. Im Gemeindewald wird das Projekt zur Stärkung und Wiederansiedlung des Ziegenmelkers, einer bedrohten Vogelart, aktiv unterstützt. Nicht zuletzt überzeugte Frankweiler durch eine zukunftsweisende Umgestaltung und Weiterentwicklung des örtlichen Friedhofs.

Die nächste Wettbewerbsrunde auf Kreisebene startet 2027.

Auf dem richtigen Weg.