PCB-Belastung am PAMINA-Schulzentrum Herxheim: Blutergebnisse der Lehrkräfte geben Anlass zur Entwarnung


Untersucht worden waren die sechs PCB-Verbindungen, die besonders häufig vorkommen und sich leicht nachweisen lassen. Sie werden als Indikator-Kongenere (Indikator-Verbindungen) bezeichnet. Die Werte lagen bei den Lehrkräften unter dem gesundheitsbasierten Grenzwert von 3,5 Mikrogramm pro Liter Blut. Die Messwerte liegen damit auch unter den altersbezogenen Vergleichswerten für die nicht beruflich belastete Allgemeinbevölkerung.

Was bedeutet das?

Die Gesamtbelastung mit PCB setzt sich zusammen aus der Summe der im Laufe des Lebens über Nahrungsmittel aufgenommen PCB-Kongenere und solcher, die über Atmung und Hautkontakt aufgenommenen werden, wobei über 90 Prozent über die Nahrung aufgenommen werden. Da insbesondere die mit der Nahrung aufgenommenen PCB-Kongenere in der Regel eine relativ lange biologische Halbwertszeit haben und heute noch an vielen Stellen vorkommen, steigt die innere Belastung über das Lebensalter an. Somit ist bei Erwachsenen eher von einer höheren Belastung bei entsprechender Exposition auszugehen als bei Kindern. Da es durch das nun erfolgte Biomonitoring der Lehrkräfte keine Anhaltspunkte für ein gesundheitliches Risiko durch den längeren Aufenthalt in den mit PCB-belasteten (Schul-)Räumen gibt, sehen das IfL sowie das Gesundheitsamt des Landkreises SÜW von Blutuntersuchungen bei Schülerinnen und Schülern ab. Wer sein Kind dennoch auf PCB-Werte testen lassen möchte, trägt die Kosten für die Blutentnahme beziehungsweise das Labor selbst.

Weiteres Vorgehen

„Auch wenn das Ergebnis des Biomonitorings mit Blick auf die Gesundheit von Lehrkräften und in der Folge auch von Schülerinnen und Schülern positiv ausgefallen ist, hält der Landkreis Südliche Weinstraße als Schulträger selbstverständlich am Sanierungsplan fest, um die betroffenen Räume von PCB zu befreien“, betont Landrat Dietmar Seefeldt. Der Unterricht findet für einen Teil der Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten Klassen der Realschule plus sowie des Gymnasiums im PAMINA-Schulzentrum also weiterhin in den während der Sommerferien aufgestellten Schulersatzräumen („Klassenzimmer-Container“) statt.

Diese 18 modernen Räume als Ersatz für den temporär gesperrten Mittelbau konnten pünktlich zum neuen Schuljahr von Schülerinnen und Schülern der siebten bis zehnten Klassen der Realschule plus sowie des Gymnasiums bezogen werden. Die „Klassenzimmer-Container“ waren während der Sommerferien angemietet und aufgestellt worden. Ihr Standort ist zweigeteilt: Acht davon wurden auf dem Schulgelände zwischen Zweifeld-Sporthalle und Oberstufengebäude zweigeschossig platziert. Weitere zehn Ersatzräume stehen, ebenfalls zweigeschossig, auf dem großen Parkplatz hinter der Dreifeld-Sporthalle. Abgesehen von kleineren Startschwierigkeiten – wegen falsch gelieferter Rahmen konnten die Seitenteile der digitalen Tafeln nicht vollumfänglich von Beginn an genutzt werden – lief der Schulbeginn in den Schulersatzräumen weitgehend rund.

In den vergangenen Tagen wurde überdies damit begonnen, vier Räume im Mittelbau in vier verschiedenen Varianten probezusanieren. Diese Probesanierung wird einige Zeit andauern. Denn selbst um einen fertig schadstoffsanierten Raum „freizutesten“, müssen standardmäßig mehrere Messungen in gewissem zeitlichen Abstand zueinander, jeweils mit mehrtägiger Auswertungsdauer, erfolgen. Nach den Probesanierungen folgt dann die umfassende Schadstoffsanierung aller Räumlichkeiten des Mittelbaus.

Weitere Informationen zum Thema sind jederzeit unter www.suedliche-weinstrasse.de/pcb abrufbar.

Auf dem richtigen Weg.