„Keine Ahnung, ich glaube, das muss in den Restmüll!“ – EWW informiert – Beilage im Amtsblatt kommt Mitte Februar


Status Quo beim Restmüll

Eine Analyse des Restabfalls im Landkreis im Jahr 2024 zeigt alarmierende Ergebnisse: Nur 45,4 Prozent der Stoffe im Restmüll gehören tatsächlich dorthin. Rund 33 Prozent entfallen auf Bioabfälle, 21 Prozent auf trockene Wertstoffe (zum Beispiel Papier, Pappe, Glas, Kunststoffe) und 0,6 Prozent auf Problem- und Schadstoffe, die ebenfalls alle in der „schwarzen Tonne“ landen. „Diese Ergebnisse sind besorgniserregend und verdeutlichen, dass wir unser Bewusstsein dafür schärfen müssen, was wirklich in den Restmüll gehört“, betont der Werkleiter des EWW, Rolf Mäckel. Insgesamt könnten im Landkreis SÜW bis zu 54 Prozent des Restmülls deutlich hochwertiger verwertet oder recycelt werden, wenn er korrekt getrennt werden würde. Das entspricht bis zu 47 Kilogramm pro Person und Jahr! 

Was passiert mit dem Müll?

Alles, was in den Tonnen, im WerstoffWirtschaftzentrum (WWZ) Nord bei Edesheim beziehungsweise im WWZ Süd bei Ingenheim oder in den weiteren Annahmestellen landet, wird einerseits weiterverwertet – Stichwort Recycling. Andererseits wird das, was übrigbleibt, wie etwa bei der Müllverbrennung, für die Energieerzeugung genutzt. Die richtige Mülltrennung sorgt also dafür, dass der Müll – besser gesagt: die Wertstoffe – dort landen, wo sie am effektivsten verwertet werden können. Ziel ist es, den Einsatz von Ressourcen sowie die Produktion von Emissionen zu minimieren, indem wertvolle Ressourcen im Wirtschaftskreislauf bleiben. Insbesondere beim Bioabfall wird durch dessen Verwertung (die erst möglich ist, wenn er nicht im Restmüll landet), hochwertiger Kompost erzeugt und damit ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft erreicht. Auch werden neue Technologien entwickelt, erprobt und angewendet – Bioabfallvergärung, Erzeugung von Gas aus Bioabfällen zur Verwendung in Wärmenetzen oder auch zur Stromerzeugung. Ein Teil der Bioabfälle wird bereits heute in einer solchen Anlage im benachbarten Kreis Germersheim verwertet.

Bioabfall – Nur mit der Tonne ist es nicht getan

Mit der konsequenten Nutzung einer Biotonne können alle Bewohnerinnen und Bewohner im Kreisgebiet aktiv einen Beitrag zur Restabfallvermeidung und damit auch zum Klimaschutz leisten. Die derzeitige Anzahl der Biotonnen liegt im Kreisgebiet im Verhältnis zu der Anzahl der Restmüllgefäße bei mehr als 65 Prozent. Die Anschlussquote derjenigen Grundstücke, die eine Biomülltonne nutzen, liegt deutlich höher, etwa bei 75 Prozent. Hier besteht aber durchaus noch Potential, um die Anzahl von fast 27.900 Bioabfallgefäßen und damit die Menge an sortenreinem Bioabfall zu erhöhen.

Nichts in der Biotonne verloren haben Verpackungen, Asche, Exkremente von Tieren und Kleintierstreu, Holzabfälle oder Bauschutt. In die Biotonne gehören dagegen Gemüsereste, Obstreste, feste Speisereste – auch Fleischreste oder Fischreste in kleinen Mengen –, Eierschalen, Brotreste, Teeaufguss- und Teebeutel, Kaffeesatz mit Filter, Küchenpapier, sowie Schnittblumen und Zimmerpflanzen. Eine detaillierte Übersicht darüber, was in die Biotonne darf, was nicht, findet sich auf der Webseite des EWW unter www.suedliche-weinstrasse/biotonne. Wichtig ist: Keine Plastiktüten – auch nicht die sogenannten kompostierbaren plastikähnlichen Tüten – und keine sonstigen Restabfälle in die Biotonne geben!

Ziel ist es, die Belastung der Umwelt reduzieren und dafür zu sorgen, dass Aussagen wie „Keine Ahnung, ich glaube, das muss in den Restmüll“ bald der Vergangenheit angehören. Mehr Informationen und Tipps rund um Abfallvermeidung, Wiederverwendung und optimale Abfalltrennung erhalten die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zudem in einer Informationsbroschüre, die Mitte Februar 2025 dem Amtsblatt beiliegt.

Bei Rückfragen zur korrekten Entsorgung von Wertstoffen stehen zudem die Abfallberaterinnen und Abfallberater des EWW zur Verfügung, telefonisch unter 06341 940-420, -428 oder -429.

Auf dem richtigen Weg.