Um dies zu ermöglichen, hat – nachdem sich die sieben Verbandsgemeinden und der Landkreis geeinigt hatten – der Kreisausschuss im September beschlossen, dass weitere Förderanträge gestellt werden. Dies ist nun erfolgt: Alle aktuell förderfähigen Adressen sind in entsprechenden Anträgen berücksichtigt worden. Landrat Dietmar Seefeldt erklärt dazu: „Wir tun unser Möglichstes, damit unser Landkreis mit schnellem Internet versorgt wird, um ihn noch attraktiver und leistungsfähiger zu machen – für Privatpersonen ebenso wie für Betriebe. Insbesondere bei der Finanzierung sind wir von übergeordneten Stellen auf Landes- und Bundesebene abhängig – und wir konkurrieren in dem aktuell laufenden Förderverfahren mit anderen Landkreisen um begrenzte Mittel. Deshalb können wir leider nicht garantieren, dass wir auch zum Zuge kommen und entsprechende Zuschüsse erhalten. Werden uns diese weiteren Fördergelder von Bund und Land genehmigt, worauf wir sehr hoffen, kann der nächste Ausbauschritt voraussichtlich im Frühling 2027 beginnen und würde mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen.“ Er ergänzt: „Wir können nicht ausschließen, dass wir auch bei der nächsten Ausbaustufe vor Herausforderungen gestellt sein werden, da wir natürlich auch hier von vielen anderen Stellen abhängig sein werden.“ Der Landrat betont: „Wir als Landkreis stehen zu 100 Prozent hinter dem Gigabitausbau – eines der größten Infrastrukturprojekte in der neueren Geschichte der Südlichen Weinstraße. Wir sprechen hier von umfangreichen Tiefbaumaßnahmen, während derer, nach ersten groben Schätzungen, knapp 500 Kilometer neue Netzinfrastruktur in die Erde gebracht werden, um im Anschluss eine zukunftssichere Infrastruktur für alle zu ermöglichen.“
Die Kosten des Gigabitausbaus im Landkreis belaufen sich voraussichtlich auf rund 59 Millionen Euro. Der Eigenanteil des Kreises liegt bei zehn Prozent, also 5,9 Millionen Euro.
Sollte der Landkreis in der nun laufenden dritten Phase der Gigabitförderungen keinen Zuschlag bekommen, will er einen neuen Anlauf im nächsten Jahr starten. Sollte ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht zum Tragen kommen, werden förderfähige Adressen in einen dann zu stellenden Förderantrag übernommen.
Interaktive Karte zu Breitbandausbau für Kreis SÜW
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, wie weit der eigenwirtschaftliche und geförderte Netzausbau in den einzelnen Städten und Ortsgemeinden des Landkreises Südliche Weinstraße vorangeschritten ist, kann dies ab sofort über eine interaktive Karte tun, die unter www.suedliche-weinstrasse.de/gigabitausbau zu finden ist. Interessierte können einfach im Reiter „Ausbau“ die jeweilige Verbandsgemeinde anklicken, in der sich ihr Wohnort befindet, und erhalten dann eine Übersicht über die Ortsgemeinden.
Wann geförderter, wann eigenwirtschaftlicher Ausbau?
Der geförderte Ausbau kommt überall in Deutschland nur dort zum Tragen, wo ein eigenwirtschaftlicher Ausbau für Unternehmen nicht wirtschaftlich ist. In Landkreis Südliche Weinstraße wird die Mehrheit der Haushalte eigenwirtschaftlich, also durch private Unternehmen, erschlossen. In Bereichen, wo dies nicht erfolgte oder erfolgt, haben sich der Landkreis und die Verbandsgemeinden früh entschieden, ihren Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der möglichen Förderrichtlinien einen Anschluss ans schnelle Internet zu ermöglichen. Je nach Fördertopf von Bund und Land ist eine bis zu 90-prozentige Förderung der Ausbaukosten möglich, der Rest entfällt auf den Landkreis. Ziel ist es, für den gesamten Landkreis eine strukturell einheitliche und leistungsfähige Gigabitversorgung darzustellen.
