Nach über 40 Jahren ausgedient: Landkreis SÜW tauscht alte Waschmaschine des Tauschaktion-Gewinners gegen Neugerät


Allein optisch – das wurde klar, als sie nebeneinanderstanden – könnten die zwei Geräte nicht unterschiedlicher sein: Während das alte Miele-Gerät der Familie Sponheimer eher schmal geschnitten ist und seine Öffnung oben hat, also ein sogenannter Toplader ist, steht die um einiges „jüngere Schwester“ der Marke Bosch breiter, mit einem größeren Fassungsvermögen, einer Fronttür und weit moderner da. Kein Wunder, die beiden Waschmaschinen trennen über 40 Jahre! Dieser Altersunterschied macht sich natürlich auch an der Technik und vor allem am Energieverbrauch bemerkbar.

Eine Waschmaschine voll mit Stickern von „Tim und Struppi“ steht in einer Nische in einem Badezimmer.

„Uns als Landkreis ist bewusst, dass wir mit diesem Waschmaschinen-Tausch nicht die Welt retten. Mit der Aktion wollen wir vielmehr die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger darauf lenken, dass sie ihre Waschmaschinen und generell ihre Haushaltsgeräte auf ihr Alter und ihren Verbrauch hin überprüfen und gegebenenfalls durch energiefreundlichere Neugeräte austauschen. Denn jede eingesparte Kilowattstunde Strom und jeder Liter Wasser weniger sind ein Gewinn für unsere Umwelt“, betonte Landrat Dietmar Seefeldt bei der Geräteübergabe in Ranschbach. Das neue Gerät der Sponheimers verbraucht etwa zwei Drittel weniger Strom und Wasser im Vergleich zum alten, wie Nico Sandhövel, Inhaber von Elektro Nico, vor Ort berichtete. Vorausgesetzt, das Gerät werde effizient genutzt und nicht zum Beispiel jeden Tag nur eine halbe Trommel gewaschen.

Fünf Waschmaschinen im Finale

Die Waschmaschine der Familie Sponheimer setzte sich gegen vier weitere Geräte im Losverfahren durch. Weshalb überhaupt gelost werden musste, erklärte SÜW-Klimaschutzmanagerin Agnes Bartmus: „Anhand der Produktions- beziehungsweise Gerätenummern konnten wir leider nicht mehr nachvollziehen, wie alt genau die Geräte sind. Auch die von uns angefragten Hersteller sowie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz konnten uns nicht weiterhelfen. Da die Geräte die übliche Lebensdauer weit überschritten haben, gibt es dazu keine Daten mehr, weshalb man nur noch den gesamten Produktionszeitraum der Modelle und kein einzelnes Produktionsjahr nachvollziehen kann.“ Dieser Zeitraum reichte bei den fünf Finalisten jeweils bis in die 1970er-Jahre zurück. Das Modell der Sponheimers wurde zwischen 1976 und 1984 gebaut – ist also zwischen 41 und 49 Jahren alt.

Wann genau sie die Maschine von ihren Großeltern geerbt hat, daran kann sich Karin Sponheimer nicht erinnern, aber sie sei damals noch relativ neu gewesen. Die alte Waschmaschine ist übrigens eines von drei Geräten im Haus der Familie und wurde bis zuletzt einmal pro Woche für die Arbeitskleidung von Ralf Sponheimer genutzt. Eine weitere ist für den privaten Gebrauch, die dritte für die Wäsche der Gästezimmer. Das Neugerät, für das es von Nico Sandhövel noch vor Ort eine Einweisung gab, wird für den privaten Gebrauch genutzt werden.

Vom Stampfer bis Tim und Struppi

Unter den rund 90 eingesendeten Fotos erreichten die Kreisverwaltung SÜW so manche Schätze und Kuriositäten. Dazu gehört etwa eine Waschmaschine, die über und über mit Stickern von „Tim und Struppi“, der belgischen Comic-Reihe, beklebt ist. Sie schaffte es aufgrund ihres Alters jedoch nicht in die engere Auswahl. Außer Konkurrenz lief ein elektrischer Wäschestampfer, der zu Zeiten von Waschbütten und -brettern dabei half, die Wäsche in einer Lauge zu bewegen.

Ein elektrischer Wäschestampfer, ein altes Waschhilfsmittel, mit Kabel liegt auf dem Boden.
Auf dem richtigen Weg.