Seit 2008 ist die Netzwerkkonferenz ein fester Bestandteil der Zusammenarbeit beider Jugendämter. Sie bietet Fachkräften unterschiedlicher Professionen eine Plattform, um sich zu aktuellen Fragen des Kinderschutzes fortzubilden, zu vernetzen und gemeinsame Strategien für ein sicheres Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Gastgeberin war in diesem Jahr die Stadt Landau mit den Netzwerkkoordinatorinnen Veronique Wenzel und Karoline Distler vom städtischen Jugendamt, die auch durch das Programm führten.
Im ersten Teil der Veranstaltung stand das Thema Inklusion in Bildung und Familienbildung im Mittelpunkt. Referentin Kristin Schmitt beleuchtete in ihrem Vortrag die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung sowie deren Familien. Sie zeigte auf, wie Barrieren abgebaut, Teilhabe ermöglicht und Fachkräfte sensibilisiert werden können. Ergänzend kamen Stimmen aus der Praxis zu Wort – aus Schule, Freizeit und Elternperspektive –, die konkrete Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen beim Thema Inklusion schilderten. Im zweiten Teil der Konferenz ging es um den inklusiven Kinderschutz. Dabei wurde deutlich, dass fehlende Inklusion ein zusätzliches Gefährdungsrisiko für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen darstellen kann. Auch hier zeigte Kristin Schmitt anhand eines Praxisbeispiels, wie wichtig eine sensible, individuelle und passgenaue Unterstützung ist.
Lena Dürphold, Beigeordnete und Jugenddezernentin der Stadt Landau, betonte die Bedeutung des Themas: „Inklusion bedeutet, allen Kindern die gleichen Chancen auf Teilhabe zu ermöglichen – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen. Das gelingt nur, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, Barrieren abbauen und Kinder in ihrer Vielfalt sehen. Die Netzwerkkonferenz bietet dafür den richtigen Rahmen: zum Austausch, zum Lernen und für neue Ideen, wie wir Kinder in Landau und der Südlichen Weinstraße bestmöglich schützen und fördern können.“
Die diesjährige Netzwerkkonferenz diente zugleich als Auftakt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion. In verschiedenen Arbeitsgruppen und Fachkreisen wird das Thema jetzt weiterbearbeitet, um konkrete Handlungsempfehlungen und Projekte für die Praxis zu entwickeln.
Hintergrund:
Die Jugendämter der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße stellen als örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe sicher, dass in ihren Bezirken lokale Netzwerke zum Schutz von Kindern bestehen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche wirksam vor Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch zu schützen – durch Früherkennung von Risiken, gezielte Förderung und bedarfsgerechte Hilfen. Zum Netzwerk gehören unter anderem Einrichtungen und Dienste der freien Jugendhilfe, Schulen, Gesundheitsdienste, Polizei, Familiengerichte, Beratungsstellen, Krankenhäuser und viele weitere Partnerinnen und Partner.
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße und der Stadtverwaltung Landau in der Pfalz.
