Kommende Gelegenheiten, die Ausstellung zu sehen, sind am 18. und 19. Oktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr. Adresse des Hohenstaufensaals: Landauer Straße 1, 76855 Annweiler am Trifels. Der Eingang zum Gewölbekeller befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes. Am Sonntag, 19. Oktober um 16 Uhr findet zum Abschluss der Schau ein Gespräch mit den Ausstellenden statt, ein sogenannter deutsch-französischer Artist Talk. Der Besuch lohnt sich sogar doppelt: Im Oktober präsentiert der Verein Kunst und Kultur Annweiler e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Annweiler im Erdgeschoss des Hohenstaufensaals ebenfalls eine ganz besondere Kunstausstellung, die zeitgleich besucht werden kann: Der Maler Alexander Solotzew und die Bildhauerin Gabriele Köbler treten dort in einen „Dialog mit Farben und Form“.
Großer Andrang bei der Eröffnung

Am Eröffnungswochenende Anfang Oktober kamen in Summe bereits 420 Personen zur Kreiskulturtage-Schau. Zur Vernissage im Gewölbekeller des Hohenstaufensaals begrüßte Annweilers Stadtbürgermeisterin Carmen Winter die Gäste. Sie betonte: „Wir freuen uns sehr, dass die Kulturtage hier beginnen, denn die Kultur soll ein fester Bestandteil unserer Stadt sein.“
Landrat Dietmar Seefeldt eröffnete anschließend die Kreiskulturtage offiziell und sagte: „Es ergibt Sinn, hier zu beginnen, aber danach folgen noch weitere Orte im Programm. Auch nach Frankreich geht es dieses Jahr, was mich als PAMINA-Präsident besonders stolz macht.“ Er dankte den Kreistagsmitgliedern, dass diese trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen die Mittel für die Kulturtage zur Verfügung stellten.
Kunst als Sprache der Freundschaft
Sabine Adler, die die Kulturtage zusammen mit Daniel Bonaudo-Ewinger in diesem Jahr kuratiert, führte in die Ausstellung ein. Sie hob hervor, dass nicht nur eine Reihe künstlerischer Begegnungen anstehe, sondern auch ein Raum des Dialogs eröffnet werde. „Savoir vivre“, das stehe für bewusstes, gemeinsames Gestalten des Lebens. Es sei die Kraft der Kunst, die Grenze überwinde. „Kunst kann zur Sprache der Freundschaft werden“, sagte sie. So gebe es auch zwischen den in der Ausstellung in Annweiler zu sehenden Werken zwar Unterschiede, offenkundig bereits im Material. Doch sie hätten auch Gemeinsamkeiten: „Sie bilden alle Dialog ab, zwischen Mensch und Natur, zwischen Vergänglichkeit und Hoffnung, zwischen Geschichte und Gegenwart.“
Corine Klecks (Schweighouse-sur-Moder) Plastiken und Installationen spielten mit dem Unheimlichen. „Ihre Kunst ist eine Einladung zum Nachdenken, eine poetische Sprache des Widerstands“, zeigte die Kuratorin auf. Die Skulpturen der Bildhauerin Colette Wendel’Ehr (Altenstadt) seien kraftvolle und zugleich zarte Werke. „Sichtbare Zeichen der menschlichen Gestaltung in Form von bearbeiteten Flächen liegen direkt neben unbearbeiteten – ein Plädoyer für Balance“, so Adler. Die Kunst des Bildhauers Ulrich Steinmetz (Lingenfeld) entstehe aus dem, was andere wegwerfen, berichtete die Kuratorin Adler, die darin eine Ästhetik des zweiten Lebens erkannte. Sie sagte: „Die Gebilde stehen unter Spannung, sind aber im Gleichgewicht. Es ist, als ob sich die Dinge selbst gefunden hätten.“ Ulli Bomans‘ (Klingenmünster) großformatige Porträts verdichteten Farbe, Licht und Persönlichkeit gleichermaßen, erklärte Adler. „Die Werke stehen für Vielfalt und Selbstbestimmung, sind auch ein Sichtbarmachen von Queerness.“ Die vom Künstler abgebildeten Personen, stets Öl auf Leinwand, kämen aus seinem Umfeld oder aus Social Media.
Das weitere Programm
Die Kulturtage umfassen weitere grenzübergreifende Kunst-Events im PAMINA-Raum. Als nächstes wird die Galerie mobil, ein Ausstellungsraum in einem Überseecontainer, vom Künstler und Illustrator Frank Cmuchal in Wissembourg in aller Öffentlichkeit neu gestaltet. Die Künstlerin Susanne Wadle wird vor Ort einen Workshop in Kooperation mit dem Kulturzentrum „La Nef“ durchführen. Die Ergebnisse des sozialen Kunstprojekts sind bei der Eröffnungsfeier der neugestalteten Galerie mobil zu sehen, am 9. November um 11 Uhr. Adresse: La Nef, 6 rue des Écoles, 67160 Wissembourg (Frankreich).
Mehr Informationen, auch zu den Folgeveranstaltungen, unter www.suedliche-weinstrasse.de/kulturtage.
Förderung
Möglich gemacht wird das Projekt durch die EU-Förderung aus dem PAMINA-Kleinprojektefonds im Rahmen des INTERREG-Programms. Der Eurodistrikt PAMINA möchte mit dem Kleinprojektefonds das Zusammenwachsen seines grenzüberschreitenden Gebietes fördern, bürgerschaftliches Engagement und gegenseitiges Vertrauen stärken und erfolgreiche Aktionen langfristig verstetigen.
Die Kulturtage
Die Kulturtage der Südlichen Weinstraße richtet der Landkreis SÜW seit 1990 jährlich an verschiedenen Orten im Kreis aus. Nach 2023 finden auch 2025 einige Angebote der SÜW-Kulturtage sogar grenzübergreifend im benachbarten Elsass statt. Die Kreiskulturtage widmen sich dabei jedes Jahr einem neuen Schwerpunkt: Von Malerei und Skulpturen über Architektur, Comics, Musik, Film und Natur bis zu Textilien, Graffiti sowie Kinder- und Jugendtheater war schon vieles dabei.
