Nachwuchs entschwindet auf kleinen Schwingen in den badischen Himmel: Beachtlicher Erfolg für die Steinkauz-Nachzucht im Wild- und Wanderpark Silz


Die Eltern der Käuze wurden im Frühjahr 2020 von der Interessengemeinschaft zur Nachzucht an den Wild- und Wanderpark übergeben. Seither gab es schon mehrere Male Nachwuchs im Silzer Park.  Wenn die Jungvögel soweit sind, werden sie daher mit anderen Exemplaren der badischen Initiative ausgewildert. 

Streuobstwiesen wichtig

Zwei Männer stehen in einer Voliere und beringen Steinkauze. Außerhalb der Voliere stehen im Vordergrund ein paar Personen, die sich das Ganze anschauen.
Bei der Beringung der Jungvögel im Wild- und Wanderpark. Foto: WWP

Der Steinkauz war bis in die frühen 1960er Jahre noch ein weit verbreiteter Brutvogel. Heute zählt er zu den besonders gefährdeten Eulenarten in Europa. Hauptgründe für den Rückgang sind der Verlust oder die Zerstörung zentraler Lebensräume – die Streuobstwiesen. Daher ist die Erhaltung und Gestaltung dieser Lebensräume von großer Bedeutung für den Steinkauz. Die charakteristischen Vögel mit gelben Augen und breitem Kopf sind in unserer Region selten geworden, denn die typischen Lebensräume – großflächige Obstwiesen und alte, freistehende Bäume – gibt es nicht mehr so oft wie früher.

Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern steht auf einer Streuobstwiese neben niedrigen Bäumen und hält einen jungen Steinkauz in der Hand.
Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern mit einem jungen Steinkauz in der Hand, kurz vor der Auswilderung des Vogels. Foto: WWP

Georg Kern, der bereits in den vergangenen Jahren bei einer solchen Auswilderung dabei war, erläutert: „Allen, die hier dabei sind, ist klar: Die Wiederansiedlung gestaltet sich schwierig. Schon natürliche Faktoren wie Fressfeinde führen dazu, dass viele ausgewilderte Tiere das erste Jahr nicht überleben. Die Exemplare, die es schaffen, bleiben oft nicht am Aussetzort und ziehen in andere, teils völlig unerwartete Lebensräume.“ Dennoch sei es wichtig, sich für die kleinen Eulenvögel stark zu machen. Der Erste Kreisbeigeordnete betont: „Wir freuen uns, dass der kreiseigene Wild- und Wanderpark als Mitglied der Interessengemeinschaft aktiv dazu beiträgt, den Steinkauz wieder heimisch zu machen.“

Anbringen von Ringen noch in Silz

Neun Personen stehen in einer Reihe auf einer Streuobstwiese und lassen junge Steinkäuze in die Freiheit fliegen.
Die Jungvögel flatterten in die Freiheit. Foto: WWP

Wer nicht warten möchte, bis man einem der seltenen Steinkäuze begegnet, kann die Elterntiere im Wild- und Wanderpark Silz beobachten. Dort wurden die Steinkauze vor der Freilassung bereits fachmännisch beringt., um die Exemplare eindeutig identifizieren zu können. Bei der Gelegenheit zupfte Daniel Kraus den Jungvögeln vorsichtig jeweils eine Feder aus, wie er berichtet: „Mit einer DNA-Analyse des Gefieders konnte das Geschlecht bestimmt werden – wir hatten dieses Jahr zwei männliche und vier weibliche Vögel.“

Landrat Dietmar Seefeldt bedankt sich bei den Verantwortlichen im Wildpark und der gesamten Interessengemeinschaft für ihr Engagement zum Schutz des Eulenvogels. Auch dem Naturschutzverband Südpfalz e.V. spricht er seinen Dank aus, der sich sehr erfolgreich für den Steinkauz-Bestand in der Südpfalz engagiert, unter anderem, indem Freiwillige steinkauzgerechte Nisthilfen anbringen. 

Auf dem richtigen Weg.