Notwendig geworden waren die Schulersatzräume aufgrund einer temporären Sperrung des Mittelbaus, eines Gebäudeteils des Schulzentrums, das in den 1970er-Jahren erbaut worden war. In mehreren Räumen des Mittelbaus war eine Belastung mit PCB festgestellt worden.
Die Schulersatzräume
Zusätzlich zu den 18 Unterrichtsräumen, die in Form von Schulersatzräumen zur Verfügung stehen, gehören zu der kleinen „Containerlandschaft“ natürlich auch sanitäre Anlagen und Verbindungsflure. Klimageräte sorgen für ein angenehmes Raumklima. Selbstverständlich wird in den Ersatzräumen auch für ausreichend Tageslicht, gute Belüftung, Internetanbindung und die Integration der digitalen Tafeln, mit denen im PAMINA-Schulzentrum schon länger gearbeitet wird, gesorgt. Der Innenausbau und die Möblierung der Schulersatzräume dauern in diesen Tagen noch an und sollen zu Schuljahresbeginn abgeschlossen sein.
Der Standort der Schulersatzräume ist zweigeteilt. Acht davon wurden auf dem Schulgelände zwischen Zweifeld-Sporthalle und Oberstufengebäude zweigeschossig platziert. Weitere zehn Ersatzräume stehen, ebenfalls zweigeschossig, auf dem großen Parkplatz hinter der Dreifeld-Sporthalle.
„Dank geht an die Schulleitungen von Gymnasium und Realschule sowie die Schulaufsichtsbehörde ADD für die konstruktive Zusammenarbeit in dieser besonderen Situation“, so Landrat Dietmar Seefeldt. „Die Schulleitungen haben die Raumverteilung fürs Schuljahr 2025/2026 sehr frühzeitig geplant und uns die entsprechenden Bedarfe an Schulersatzräumen gemeldet. Auf dieser Grundlage hat das Zentrale Gebäudemanagement der Kreisverwaltung während der Zeit der Sommerferien die Schulersatzräume organisiert. Auch der Ortsgemeinde Herxheim, die den Parkplatz als Standfläche zur Verfügung gestellt hat, spreche ich für die unbürokratische Unterstützung Dank aus.“
Messungen
Die Zeit der Sommerferien hat der Landkreis als Schulträger des Weiteren genutzt, um weitere Gebäudeteile des PAMINA-Schulzentrums auf PCB beproben zu lassen. Obwohl aufgrund der teilweise extremen Hitze in den ersten Ferienwochen einige Messungen verschoben werden mussten – die Temperatur beeinflusst die Ausdünstung von PCB, und extreme Temperaturen können folglich Messergebnisse verzerren – liegen alle relevanten Ergebnisse nun vor: Ost-Anbau, Lehrerzimmer und die große Dreifeld-Sporthalle können benutzt werden. In einem Grenzbereich liegen die Ergebnisse aus der kleineren Sporthalle, der Zweifeld-Sporthalle. Der Landkreis als Schulträger wird die kleine Halle aus Sicherheitsgründen daher vorerst nicht mehr zur Nutzung freigeben.
Probesanierungen
Des Weiteren hat sich das Zentrale Gebäudemanagement der Kreisverwaltung in den vergangenen Wochen eng mit der beauftragten Schadstoffsanierungsfirma ausgetauscht. Nach einem miteinander erarbeiteten, detaillierten Konzept werden in den nächsten Wochen vier Räume im Mittelbau in vier verschiedenen Varianten probesaniert. Vereinfacht gesagt kann man sich dies wie ein Experiment vorstellen: Die vier Räume werden unterschiedlich stark rückgebaut, also unter anderem Böden, Decken oder Wände entfernt. Danach wird in allen vier Räumen auf PCB beprobt, um zu erfahren, bei welcher der Varianten die besten Messwerte erzielt werden, um den Schulbetrieb gesund und sicher zu ermöglichen. Diese Probesanierung wird einige Zeit andauern, denn selbst um einen fertig schadstoffsanierten Raum „freizutesten“, müssen standardmäßig mehrere Messungen in gewissem zeitlichen Abstand zueinander, jeweils mit mehrtägiger Auswertungsdauer, erfolgen. Nach den Probesanierungen folgt dann die umfassende Schadstoffsanierung aller Räumlichkeiten des Mittelbau-Gebäudes.
Parken
Da der Parkplatz hinter der Dreifeld-Sporthalle zum Teil als Standort für die Schulersatzräume dient, fallen einige Parkplätze weg. Rund ums PAMINA-Schulzentrum herrscht ohnehin Parkdruck, deshalb appellieren der Landkreis als Schulträger und die Schulleitungen an Eltern, Oberstufenschülerinnen und -schüler, Lehrkräfte und Beschäftigte, die mit dem Auto zur Schule kommen, zum Parken bitte möglichst nicht in die Seitenstraßen rund ums Schulgelände auszuweichen, sondern nur öffentlich ausgewiesene Parkflächen zu benutzen. Wenn möglich, am besten bitte mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen.
Was sind PCB?
Bei Polychlorierten Biphenylenen (PCB) handelt es sich um Stoffe, die in der Vergangenheit vielfach eingesetzt wurden, zum Beispiel als Weichmacher in Kunststoffen, für Lacke und Fugendichtungen –auch im Mittelbau des PAMINA-Schulzentrums Herxheim, der 1970 gebaut wurde. PCB sind als gesundheitsschädlich eingestuft und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Das Umweltbundesamt schreibt zu PCB: „Obwohl die offene Anwendung von PCB seit 1978 verboten ist und PCB in der Bundesrepublik Deutschland seit 1983 nicht mehr hergestellt werden, kann die offene Anwendung aus der Vergangenheit bis heute zu erhöhten PCB-Raumluftkonzentrationen in den betroffenen Gebäuden führen.“
Weitere Informationen sind jederzeit unter www.suedliche-weinstrasse.de/pcb abrufbar.
